Was Sie in diesem Ratgeber erwartet:
- Wie Sie den Bereich um den undichten Heizkörper vorbereiten (Eimer, Handtücher usw.)
- Wie Sie die Ursache für ein Leck finden (Ventile, Verbindungen, Haarrisse usw.)
- Tipps zur Reparatur eines undichten Heizkörperventils (System entleeren, Gewinde neu abdichten, Verbindungen nachziehen)
- Effektive Methoden gegen Haarrisse im Heizkörperkörper (z. B. Epoxidkitt als vorübergehende Lösung)
- Warum es wichtig ist, Heizkörperlecks sofort zu beheben (Vermeidung von Wasserschäden, Korrosion usw.)
- Mögliche Ursachen für ein Leck (Rost, Ablagerungen, Materialermüdung usw.)
- Wie Sie den Heizkörper richtig entleeren (Ventile schließen, Wasser ablassen usw.)
- Wie Sie den Heizkörper nach der Reparatur wieder befüllen und entlüften
- Wann es Zeit ist, über einen Austausch nachzudenken
Der Ratgeber zur Reparatur eines tropfenden Heizkörpers
Es gibt nicht viele Dinge im Haushalt, die einem so sehr den Tag verderben wie ein nasser Teppich oder eine kleine Pfütze unter dem Heizkörper.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie ein Leck am Heizkörper beheben – und dabei Schäden an Teppich, Boden und Nerven auf ein Minimum reduzieren.
Mit den folgenden Tipps können Sie die Ursache eines Lecks schnell identifizieren und beheben, bevor größerer Schaden entsteht.
Vorbereitung ist alles
Bevor Sie sich ans Werk machen, rechnen Sie lieber mit dem Schlimmsten – spritzendes Wasser aus dem Heizkörper.
Legen Sie Handtücher oder andere saugfähige Materialien rund um den Heizkörper aus, und stellen Sie einen großen Eimer bereit, um möglichst viel Wasser aufzufangen.
Jetzt sind Sie bereit für den nächsten Schritt: Lecksuche und Reparatur!
So finden Sie die undichte Stelle
Nehmen Sie ein Handtuch oder etwas Küchenpapier und trocknen Sie den Heizkörper gründlich ab – es ist nahezu unmöglich, eine Leckstelle zu lokalisieren, wenn alles klatschnass ist.
Sobald der Heizkörper trocken ist, können Sie gezielt nach dem Ursprung des Lecks suchen.
Am besten eignet sich dafür Toilettenpapier: Drücken Sie es nacheinander an alle Verdächtigen Stellen – also Ventile, Verschraubungen und Ecken.
TIPP: Heizkörper können an vielen Stellen undicht werden – besonders häufig passiert es an den Übergängen zu den Ventilen, am Entlüftungsventil oder an Schweißnähten an Ecken und Kanten.
Warum leckt ein Heizkörper überhaupt?
Undichtigkeiten am Heizkörper können verschiedene Ursachen haben – meist kommt das Leck von:
- dem Heizkörperkörper selbst,
- dem Entlüftungsventil, dem Heizkörperventil oder dem Anschlussstück,
- oder dem Rohr, das Wasser in den Heizkörper leitet.
Am häufigsten liegt das Problem am Heizkörperventil – und genau damit machen wir weiter.
Das tropfende Heizkörperventil
Ein undichtes Ventil ist meist das kleinste Übel – und relativ einfach zu reparieren.
Oft liegt es daran, dass die Dichtung der Spindel im Inneren des Ventils verschlissen oder beschädigt ist.
Warum treten dieses Lecks auf?
Ein solches Leck tritt häufig auf, wenn das Heizkörperventil sich in einer „halb geöffneten“ Position befindet – vollständig geöffnet oder geschlossen ist meist alles dicht. Praktisch, oder?
So reparieren Sie ein undichtes Heizkörperventil
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System entleeren
Bevor Sie loslegen, muss das Heizsystem bis unterhalb der Leckstelle entleert werden. Nur so können Sie sicher und sauber arbeiten.
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Ventile schließen
Drehen Sie sowohl das Zulaufventil (wo das Wasser in den Heizkörper eintritt) als auch das Rücklauf- bzw. Absperrventil (das mit der Kunststoffkappe auf der gegenüberliegenden Seite) zu.
Tipp: Zählen Sie die Umdrehungen beim Schließen des Absperrventils – Sie müssen später genau so viele Umdrehungen zurückdrehen. -
Boden schützen
Jetzt kommen Eimer und Handtücher ins Spiel – für den Fall, dass noch etwas Wasser aus dem Heizkörper möchte. Vorsicht ist besser als Pfütze!
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Verschraubung lösen
Mit einem verstellbaren Schraubenschlüssel lösen Sie die Überwurfmutter zwischen dem Heizkörper und dem Zulaufrohr.
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Heizkörper entleeren
Öffnen Sie das Entlüftungsventil, damit das restliche Wasser abfließen kann – direkt in den Eimer, bitte.
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Abdichten mit PTFE-Band
Wickeln Sie das PTFE-Dichtband 10–15 Mal sorgfältig um das Außengewinde des Ventilanschlusses (also das „männliche“ Ende).
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Ventile wieder öffnen
Ziehen Sie die Überwurfmutter wieder fest an. Dann öffnen Sie das Entlüftungsventil und das Absperrventil (mit der zuvor gemerkten Anzahl an Umdrehungen).
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Entlüftungsventil schließen
Sobald das Wasser wieder ins System zurückkehrt, prüfen Sie sorgfältig, ob noch etwas leckt. Wenn alles trocken bleibt, schließen Sie das Entlüftungsventil – und freuen sich über Ihre gelungene Reparatur.
Muss das Heizkörperventil ausgetauscht werden?
Wenn die Reparatur nicht hilft oder das Ventil bereits seine besten Tage hinter sich hat, bleibt nur noch eins: der Austausch.
Bevor Sie loslegen, brauchen Sie natürlich ein Ersatzventil – am besten das gleiche Modell wie das bestehende. Denn: Nicht jedes Ventil passt exakt auf dieselbe Rohrführung. Wer hier improvisiert, riskiert krumme Verbindungen und undichte Übergänge.
Sobald Sie ein neues Ventil zur Hand haben, müssen Sie zunächst das gesamte Wasser aus Ihrem Heizsystem ablassen. Schrauben Sie die Muttern, die das Wasserrohr mit dem Ventil verbinden, vorsichtig ab und entfernen Sie dann das alte Ventil.
Bevor Sie das neue Ventil montieren, reinigen Sie die Gewinde am Ende des Heizkörpers gründlich – ein sauberer Anschluss ist der halbe Erfolg!
Wickeln Sie PTFE-Dichtband um das Gewinde des neuen Adapters (siehe oben) und schrauben Sie ihn vorsichtig in das Ende des Heizkörpers ein – dabei bitte nicht überdrehen, sonst riskieren Sie Schäden an der Verbindung. Handfest ist hier das Maß der Dinge!
Schieben Sie anschließend die Ventilkappe und eine neue Quetschhülse (Olive) über das Rohrende und verbinden Sie das neue Ventil mit der Rohrleitung.
Sobald alles festsitzt, geht’s ans Wiederbefüllen des Heizsystems. Vergessen Sie nicht, alle Heizkörper sorgfältig zu entlüften, um eingeschlossene Luft zu entfernen – sonst gluckert’s später im Wohnzimmer.
Tipp: Kontrollieren Sie die Verbindungsstelle sorgfältig auf Dichtigkeit – ein kleiner Tropfen kann große Folgen haben.
Tropft der Heizkörper an der Spindel?
Falls der Heizkörper an der Spindel (also der kleinen Verbindung zwischen Rohr und Ventil) undicht ist, könnte genau das die Ursache sein – zum Glück ist das meist schnell behoben.
Nehmen Sie einen Schraubenschlüssel zur Hand und ziehen Sie die Überwurfmutter (Gland Nut) leicht nach. Wenn das Leck danach verschwunden ist: Glück gehabt!
Falls nicht, lösen Sie die Mutter wieder und wickeln Sie etwas PTFE-Band tief in die Spindelöffnung hinein. Danach alles wieder festziehen – und die Stelle nochmals auf Dichtigkeit prüfen.
Wenn’s immer noch tropft…
Sollte auch das Nachziehen und Abdichten mit PTFE-Band nicht helfen, bleibt Ihnen womöglich keine andere Wahl: System entleeren und das Ventil komplett austauschen.
Und falls auch das keine Besserung bringt – ist es vielleicht Zeit für professionelle Unterstützung. In dem Fall: Rufen Sie einen Installateur, bevor Ihre Heizung zur Indoor-Wasserattraktion wird.
Ist das Heizkörperventil oder die Spindel die Ursache?
In vielen Fällen sitzt das Leck am Übergang des Heizkörperventils, genauer gesagt an der Kupplungsmutter.
Die gute Nachricht: Oft genügt es, diese Mutter einfach nochmal sorgfältig nachzuziehen.
Wenn das nicht hilft, liegt das Problem wahrscheinlich an der Quetschhülse (Olive) im Inneren der Verbindung. In diesem Fall: Olive raus, neue Olive rein – und schon ist das Problem gelöst.
Dazu müssen Sie das Heizsystem vollständig entleeren und dann die Überwurfmutter zwischen dem undichten Rohr und dem Heizkörper lösen.
Entfernen Sie anschließend die Mutter sowie die Anschlussverschraubung und nehmen Sie die alte Quetschhülse (Olive) vom Rohr ab. Setzen Sie eine neue Olive ein – idealerweise zuvor leicht mit Silikondichtmittel bestreichen oder mit PTFE-Band umwickeln, um eine bessere Abdichtung zu erzielen.
Wenn selbst das nicht hilft, bleibt nur noch eines: Das gesamte Heizkörperventil austauschen.
So reparieren Sie eine undichte Ventilspindel (Gland)
Manchmal tropft der Heizkörper unter der Kunststoffkappe des Ventils – also an der sogenannten Spindel oder „Gland“.
Die gute Nachricht: Auch das ist meist schnell und einfach mit PTFE-Band zu beheben.
So geht’s:
- Drehen Sie das Ventil zu.
Damit stoppen Sie den Wasserfluss an dieser Seite des Heizkörpers. - Kommt immer noch Wasser aus dem Bereich unter der Kunststoffkappe?
Dann müssen Sie zusätzlich das Rücklaufventil (Lockshield) auf der anderen Seite des Heizkörpers schließen.
Entfernen Sie die Kunststoffkappe vom Ventil und schrauben Sie die Spindelmutter (Gland Nut) vorsichtig mit einem verstellbaren Schraubenschlüssel ab – dabei bitte mit Fingerspitzengefühl arbeiten, damit die Mutter nicht beschädigt wird. Grobe Gewalt bringt hier nur Undichtigkeiten und Frust.
Ziehen Sie ein etwa 20 cm langes Stück PTFE-Band zu einer dünnen Schnur auseinander und wickeln Sie es um die Spindel des Ventils – das ist das kleine Teil, das oben herausragt. Ein bisschen wie eine Mini-Schal fürs Ventil – nur deutlich nützlicher.
Verwenden Sie einen kleinen Schlitzschraubendreher, um das PTFE-Band vorsichtig in das Gehäuse des Ventils hineinzudrücken.
Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt – wir wollen abdichten, nicht aufbohren!
- Tragen Sie etwas Silikonfett auf das PTFE-Band auf und schrauben Sie die Spindelmutter wieder fest an – nicht überdrehen, aber schon so, dass alles schön dicht ist.
- Setzen Sie die Kunststoffkappe wieder auf und drehen Sie das Ventil wieder auf. Voilà – fertig ist die kleine, aber feine Reparatur!
Ist Korrosion der Grund für das Leck?
Irgendwann nagt der Zahn der Zeit – auch an Heizkörpern.
Der Hauptgrund für Korrosion im Heizkörper ist die Schlammablagerung (Heizschlamm) im Inneren. Diese sorgt auf Dauer dafür, dass der Heizkörper von innen langsam durchrostet – oft zeigt sich das als sogenanntes „Mikroleck“ oder „Nadelöhrleck“: winzig, aber mit großer Wirkung.
Leider lässt sich ein Leck durch Korrosion nicht wirklich „reparieren“ …
… aber es gibt zumindest einen vorübergehenden Trick, der Ihnen Zeit verschafft.
Wenn Sie ein offenes Heizsystem mit einem Vorrats- und einem Ausgleichsbehälter im Dachboden haben, können Sie dem Wasser einen Kunstharz-Dichtstoff (Resin Sealant) hinzufügen. Dieser kann den Wasseraustritt kurzfristig stoppen, bis Sie einen Ersatz-Heizkörper besorgt haben.
Wichtig: Dieser Dichtstoff darf NICHT in geschlossenen Heizsystemen verwendet werden – das kann mehr Schaden als Nutzen anrichten!
Wenn Ihr Heizkörper bereits durch Korrosion leckt, ist klar: Früher oder später muss er ersetzt werden.
Aber keine Sorge – bei uns finden Sie garantiert einen glänzenden neuen Lieblings-Heizkörper.
Und wenn der Neue dann installiert ist: Unbedingt ein Rost- und Korrosionsschutzmittel ins Heizungswasser geben! So bleibt Ihnen das Problem (hoffentlich) für lange Zeit erspart.
So reparieren Sie ein undichtes Rohrverbindungsstück
In modernen Heizsystemen werden in der Regel Klemmverschraubungen (Compression Fittings) verwendet, um die Rohre mit den Heizkörpern zu verbinden.
Wenn an einem dieser Verbindungen ein Leck auftritt, hilft oft schon ein schnelles Nachziehen mit dem Schraubenschlüssel.
Hilft das nicht, geht’s wie folgt weiter:
- Heizsystem bis unterhalb der undichten Stelle entleeren.
- Mit einem Schraubenschlüssel die Überwurfmutter an der betroffenen Verbindung lösen und das Rohr vorsichtig abziehen.
- An der Stelle, wo die Quetschhülse (Olive) auf das Anschlussstück trifft, 2–3 Lagen PTFE-Band umwickeln.
- Anschließend die Mutter wieder festziehen – und prüfen, ob das Leck gestoppt ist.
Vorbeugung ist die beste Reparatur: Maßnahmen gegen undichte Heizkörper
Damit Ihr Heizkörper gar nicht erst undicht wird – und stets effizient läuft – empfehlen wir Ihnen einige einfache, aber wirksame Wartungsmaßnahmen. Hier sind unsere besten Tipps, um Ihre Heizkörper in Topform zu halten:
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Regelmäßige Inspektionen
- Optisch prüfen: Werfen Sie regelmäßig einen Blick auf Ihre Heizkörper – Achten Sie auf Rost, Feuchtigkeit an den Ventilen oder kleine Tropfstellen. Je früher erkannt, desto leichter behoben!
- Aufs Ohr verlassen: Ein Zischen oder Gluckern im Heizkörper? Klingt nicht nach Wohlfühlwärme – meist steckt Luft dahinter.
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Entlüften nicht vergessen
- Luft raus, Wärme rein: Einmal im Jahr – am besten vor der Heizsaison – sollten Sie Ihre Heizkörper mit einem Entlüftungsschlüssel entlüften. So verhindern Sie Druckprobleme und ungleichmäßige Wärmeverteilung.
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Heizkörper reinigen
- Außen hui, innen auch: Wischen Sie die Außenseite regelmäßig ab und entfernen Sie Staub zwischen den Lamellen – am besten mit Staubsauger und Bürstenaufsatz. Das verbessert die Wärmeabgabe spürbar.
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Ventile und Anschlüsse prüfen
- Locker macht kalt: Prüfen Sie, ob alle Verschraubungen festsitzen – aber mit Gefühl, zu fest kann schaden!
- Dichtungen im Blick: Alte oder spröde Dichtungen sofort austauschen – kleine Ursache, große Wirkung.
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Den Druck im Auge behalten
- Nicht zu hoch, nicht zu niedrig: Kontrollieren Sie regelmäßig den Druck Ihrer Heizungsanlage. Ein optimaler Druck entlastet das gesamte System.
- Nachfüllen bei Bedarf: Wenn der Druck zu niedrig ist, füllen Sie nach Anleitung des Herstellers Wasser nach.
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Frostschutz bei eisigen Temperaturen
- Kaltes Problem vermeiden: Wenn Sie in kälteren Regionen leben, denken Sie an ein Frostschutzmittel im Heizsystem – es verhindert das Einfrieren und mögliche Risse oder Lecks.
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Jährliche Profikontrolle
- Besser einmal zu viel geprüft als zu spät reagiert: Lassen Sie Ihre Anlage einmal im Jahr vom Fachmann prüfen. Kleine Defekte werden dabei früh erkannt – bevor sie teuer werden.
Ist ein Heizkörperleck wirklich so schlimm?
Kurz gesagt: Ja.
Ein undichter Heizkörper ist nicht nur nervig – er kann echte Schäden anrichten:
- Laminat? Aufquellen vorprogrammiert.
- Parkett? Teuer und empfindlich.
- Teppich? Nach 24 Stunden ein Paradies für Schimmel.
Und das ist noch nicht alles: Lecks verursachen Druckverlust im Heizsystem – Ihre Heizung arbeitet ineffizient oder fällt komplett aus. Also: Sofort handeln.
Wenn alles nichts hilft – rufen Sie den Profi
Manche Lecks lassen sich mit gutem Willen und Werkzeug selbst beheben. Aber wenn’s komplizierter wird: Lassen Sie lieber den Fachmann ran.
Denn: Aus einem kleinen Tropfen kann schnell ein großer Ärger werden.