Sind Sie bereit das „Projekt Dusche“ anzugehen?
In dieser ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Duschwand richtig fliesen. Sie erfahren nicht nur, wie die Fliesen angebracht werden, sondern auch, wie Sie die vorhandene und die neue Wand optimal vorbereiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Unser Leitfaden „Duschwand fliesen – so geht’s“ führt Sie durch die folgenden Abschnitte:
- Vorbereitung der bestehenden und neuen Wand
- Anzeichnen der Fliesen
- Anbringen einer Latte als Stütze
- Verlegen der Fliesen
- Fliesen von Innenecken
Vorbereitung
Bevor Sie Ihre Duschwand fliesen, ist die richtige Vorbereitung das A und O. Hier erfahren Sie, wie Sie die vorhandene sowie die neue Wand fachgerecht vorbereiten.
Die bestehende Duschwand
- Zustand prüfen: Untersuchen Sie die Qualität der bestehenden Duschwand. Wenn alte Fliesen vorhanden sind, ist es oft einfacher, komplett von vorne zu beginnen – also die Wand bis auf das Ständerwerk zurückzubauen.
- Duschwanne vorbereiten: Falls Sie eine neue Duschwanne installieren oder die alte wiederverwenden, sollten Sie jetzt eine wasserfeste Abdichtungsfolie unter der Wanne anbringen. Diese verhindert, dass Feuchtigkeit unkontrolliert entweicht.
- Dampfsperre einbauen: Bringen Sie eine Dampfsperre über dem Ständerwerk an und lassen Sie oben eine kleine Lücke, damit Feuchtigkeit und Kondenswasser entweichen können. Wird die Öffnung vergessen, besteht die Gefahr eines faulenden Ständerwerks – und das möchten wir lieber nicht erleben.
Die neue Duschwand
- Materialwahl: Die beste Wahl für den Duschbereich sind Zementbauplatten. Sie sind wasser- und schimmelresistent und bieten eine stabile Basis für die Fliesen. Schneiden Sie die Platten passend zu und verschrauben Sie sie am Ständerwerk. Lassen Sie dabei ca. 1,2 cm Abstand zwischen den Platten und einen kleinen Abstand zur Duschwanne.
- Fugen abdichten: Verwenden Sie Sanitärsilikon, um die Fugen zwischen den Platten sowie zwischen Wand und Duschwanne zu versiegeln. Für Armaturenaussparungen eignet sich ein Lochsägenaufsatz.
- Spalten ausgleichen: Falls die neue Wand nicht bündig mit der alten abschließt, nutzen Sie Bad-Füllmasse, um saubere Kanten zu schaffen.
- Grundieren nicht vergessen: Wenn über einen abgedichteten Bereich gefliest werden soll, streichen Sie diesen mit Außenhaftgrund, so haften die Fliesen später besser.
Werkzeuge für das Fliesen der Duschwand
- Fliesenschneider
- Fliesenbrecher / -zange
- Diamant-Fliesenschneider
- Fugengummi
- Zahnspachtel
- Fliesensäge
- Fliesenfeile
- Fliesenschnapper
- Schwamm
- Profillehre
- Tischfliesenschneider
Schritt 1 – Fliesen anzeichnen
- Fliesen werden meist in Paketen verkauft, die einen Quadratmeter abdecken. Messen Sie Höhe × Breite der Wandfläche und rechnen Sie den Bedarf aus. Planen Sie 5–10 % zusätzlich für Verschnitt oder Bruch ein.
- Zeichnen Sie eine einfache Skizze der Wand und markieren Sie Maße und Startpunkte.
- Starten Sie nicht in einer Ecke – sonst bleibt am Ende eventuell ein winziges Fliesenstück übrig. Stattdessen: Mitte der Wand bestimmen und Gitterraster so anlegen, dass Schnittfliesen an beiden Enden gleich groß sind.
- Nutzen Sie eine Fliesenlehre aus einem 50×25 mm Holzstab (ca. 1,8 m lang). Legen Sie Fliesen samt Abstandshalter nebeneinander und übertragen Sie die Positionen mit Bleistift auf die Latte – nummerieren nicht vergessen.
Vertikales Anzeichnen:
- Lehre mittig an die Wand halten und Fliesenpositionen „abschreiten“. Falls das letzte Fliesenstück kleiner als eine halbe Fliese ist – Startpunkt verschieben!
- Startpunkt so verschieben, dass am Ende mehr als eine halbe Fliese Platz hat.
- Neue Linie mit Wasserwaage kontrollieren und von oben nach unten durchziehen.
Horizontales Anzeichnen:
- Vertikale Reihen stehen? Dann jetzt die Horizontalen planen.
- Lehre mit oberem Ende auf Duschwannenhöhe anlegen und zur Decke hin verschieben.
- Wenn die Markierung auf der Wand mit einem Punkt auf der Lehre übereinstimmt – perfekt! Keine Schnitte nötig. Wenn nicht: Position neu berechnen, möglichst mindestens halbe Fliese.
- Abstand zwischen Wandmarkierungen messen und Mittelpunkt markieren.
- Lehre erneut ansetzen und Startpunkt für erste vollständige Fliesenreihe bestimmen.
- Linie mit Wasserwaage waagerecht durchziehen.
Schritt 2 – Latte fixieren
- Holzlatten auf der Wand fixieren, um beim Fliesen eine klare Führung zu haben. Sie stützen zudem die Fliesen, bis der Kleber hält.
- Vor dem Bohren prüfen: keine Rohre oder Kabel im Weg!
- Eine 50×25 mm Latte mit der oberen Kante entlang der waagerechten Linie befestigen. Senkrechte Latte ebenso anbringen.
- Nägel nicht ganz einschlagen – sie lassen sich später leichter entfernen.
Schritt 3 – Fliesen verlegen
Beim Verlegen sollten die Fliesenflächen bündig sein. Hochstehende Fliesen leicht herausheben und etwas Kleber wegnehmen. Tiefer liegende anheben.
- Beginnen Sie an der Ecke der beiden Latten. Kleber mit Kelle aufnehmen und waagerecht mit Zahnspachtel (45°-Winkel) auftragen.
- Erste Fliese in die Ecke drücken, dann Fliesen darüber und daneben setzen. Anfangs nach Augenmaß ausrichten.
- Fliesenkeile oder Abstandshalter einsetzen. Entweder vollständig einkleben und überfugen oder mit einem Bein zwischen zwei Fliesen stecken und später entfernen.
- Weiterfliesen, bis nur noch Schnittfliesen fehlen. Kleberreste sofort mit feuchtem Tuch entfernen.
- Nägel herausziehen, vertikale Latte entfernen, Kleberreste abkratzen und fortfahren.
Schritt 4 – Innenecken fliesen
- Wände sind selten perfekt rechtwinklig – jede Schnittfliese separat ausmessen.
- Fliese über die letzte vollständige halten, nächste dagegen – überstehende Stelle markieren. Oder: Maße oben und unten separat nehmen.
- Passprobe machen. Feinarbeiten mit Fliesenfeile.
- Rückseite mit schmalem Ende des Zahnspachtels mit Kleber bestreichen und bündig ankleben.
- Nächste Wand auf gleiche Weise fliesen.
Schritt 5 – Trocknen lassen
Geschafft! Jetzt nur noch: 48 Stunden trocknen lassen. So kann der Fliesenkleber ordentlich abbinden und die Fliesen haften sicher auf der Zementbauplatte.




